Nachgefragt!

Bezirksvorsteher-Stv.in Lena Köhler
© Karo Pernegger
Das sagen der Bezirksvorsteher und seine Stellvertreterin:
Martin Fabisch und Lena Köhler im Interview
Josefstädter Journal (JJ): Welche Pläne habt ihr für die nächsten fünf Jahre?
Martin Fabisch (MF): Die Josefstadt hat den geringsten Grünflächenanteil Wiens und wird jeden Sommer zur Hitzeinsel. In den vergangenen fünf Jahren konnten wir bereits viel erreichen: Wir haben hunderte neue Bäume gepflanzt und grüne Oasen geschaffen. Das Ergebnis der aktuellen Bezirksbefragung bestätigt unseren Kurs, deshalb werden wir diesen Weg fortsetzen. Künftig muss jede neue Baustelle mit Begrünung abgeschlossen werden. Das zentrale Projekt für die Zukunft ist der neue Dorfplatz am Josef-Matthias-Hauer-Platz.
Lena Köhler (LK): Ich wünsche mir eine Josefstadt, in der sich alle zuhause fühlen – Familien, Studierende, ältere Menschen und jene mit weniger Einkommen. Deshalb stärken wir sozialen Zusammenhalt, schaffen Begegnungsorte und bauen den Kulturbezirk weiter aus. Ein Herzensprojekt ist die Umbenennung des Hamerlingparks. Ein so prominenter Ort im Bezirk darf nicht länger den Namen eines Antisemiten tragen!
JJ: Wie kann der Bezirk familienfreundlicher werden?
LK: Die Josefstadt bietet schon heute viel für Familien: kinderfreundliche Parks, einen Indoorspielplatz, ein Jugendzentrum und ein eigenes Kinder- und Jugendparlament. Allerdings haben wir nur einen öffentlichen Kindergarten – das muss sich ändern! Auch in der Josefstadt braucht es leistbare Kinderbetreuung, denn teure Kindergartenplätze führen dazu, dass vor allem Frauen zuhause bleiben müssen – mit negativen Folgen für Einkommen, Karrierechancen und Altersvorsorge. Hier wollen wir mit der neuen Stadtregierung eng zusammenarbeiten, um eine gute Lösung für alle zu finden.
JJ: Was macht für dich die Josefstadt aus?
MF: Ich lebe seit 40 Jahren hier und liebe die Mischung aus Kultur, Tradition und moderner Vielfalt. Große Theater neben Kleinkunstbühnen, hippe Geschäfte neben traditionellen Familienbetrieben, neue Cafés neben Wiener Kaffeehäusern – das alles ergibt ein einzigartiges, modernes und beinahe familiäres Gefühl mitten in der Großstadt.
JJ: Hast du einen Lieblingsplatz im Bezirk?
LK: Samstagvormittags beim Biomarkt in der Lange Gasse gemütlich einen Kaffee trinken, Käse beim Yumi kaufen und dann am Hugo-Bettauer-Platz unter der alten Platane in einem Buch schmökern. Das ist mein perfekter Start ins Wochenende!
JJ: Gibt es ein Projekt, auf das ihr besonders stolz seid?
MF: In den vergangenen fünf Jahren haben wir mehr als 220 neue Bäume gepflanzt, allein in der Josefstädter Straße stehen jetzt 15 junge Ulmen. Jeder Baum sorgt für Schatten, saubere Luft und bessere Lebensqualität im Bezirk. Genau diesen Weg werden wir fortsetzen!
LK: Seit 2025 haben wir wieder das höchste Kulturbudget pro Kopf in ganz Wien – darauf bin ich sehr stolz. Außerdem arbeiten wir in der überparteilichen Frauenarbeitsgruppe erfolgreich zusammen. Seit April gibt es in der Josefstadt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“, bei dem Nachbarschaften gegen Gewalt an Frauen aktiv werden.